Weiter geht es bei der Reise durch die Jahreszeitenfeste. Diesmal steht ein Mondfest an (Beltane, Feuerfest, Blumenfest, Beltaine, Walpurgis, Walpurgisnacht, Hohe Maien.)
Der 1. Mai liegt zwischen der Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche und der Sommersonnwende. Beltane wurde früher wohl am nächstgelegenen Vollmond, heute allerdings vorwiegend in der Nacht auf den 1. Mai gefeiert.
Beltane (auch Beltaine, Bhealltainn oder Bealtaine, irisch) ist der zweite Höhepunkt des keltischen Jahreskreises, so ist Beltane ein Fest des Lebens, der Fruchtbarkeit, der Vereinigung, der Zeugung und des Sieges der Sonne und des Sommers über den Winter.
Im Mai lebt die Natur auf. Das zarte Grün des Frühjahrs wird ersetzt durch die kräftigen Farben und Blüten des jungen Sommers. Wenn das Wetter wärmer wird und alle Pflanzen blühen, herrscht ein ausgelassenes Gefühl. Die Tiere des Waldes sind nun besonders aktiv und laut. Alle freuen sich darüber, dass die Natur in voller Fruchtbarkeit und voller Blüte steht.
Symbole: Feuer, Blumen, Maibaum
Bei den Kelten war das Sommerhalbjahr, vor allem durch Fröhlichkeit, Wärme, Licht, Feste und Feiern gekennzeichnet. Die Kelten schmückten zu Beltane die Häuser und Ställe mit frischem Grün. Die Wahl der Maikönigin ist ein letzter Hauch der heidnischen Verehrung der Göttin, die dem Land die Fruchtbarkeit schenkte.
Jeder kennt die Sage, dass an Beltane die Hexen auf ihrem Besen um den Blocksberg kreisen. Beltane ist die Zeit der Hexen und galt als ihr höchster Feiertag. Man traf sich aus allen Teilen des Landes, um ein wildes und ekstatisches Fest zu feiern. In ihrem Gefolge waren Elfen, Geister und Menschenfrauen, angezogen von der wilden Lebensfreude. Den Hexen wurde schon immer sehr viel magisches Wissen, ebenso wie Heilkraft und die Kunst des Orakelns zugesprochen.
Walpurgis war die Maikönigin, eine heidnische Göttin, die später christianisiert und dann heiligesprochen wurde, da man ihre Riten nur so inkorporieren konnte. Interessanterweise stand das Kloster der Heiligen Walpurga in "Heiden-Heim". Es war ein Doppel-Kloster für Männer und Frauen - sinnigerweise!
Die Walpurgisnacht hat es in sich. Wer kennt sie nicht, die unzähligen Bräuche, die in der Nacht zum 1. Mai gefeiert werden? Da wird allerlei Unfug getrieben. Alles was verschwinden kann, verschwindet auch. Es kommt mitunter vor, dass die entlaufenen Dinge auf einem Baum oder einem Dachfirst wiedergefunden werden, oder zusammengetragen auf dem Dorfplatz gefunden werden.
Der Maibaum in Verbindung mit Tanz und Fest hat mit seinem unübersehbares phallisches Symbol hat all seiner Urtümlichkeit bis heute überlebt.
Maitannli stellen ein lebendiger Brauch am Jurasüdfuss: Jedes Jahr, in der Nacht vom 31. April auf den 1. Mai, stellen Jugendliche gemäss dem alten Brauch ein „Maitannli“ vor dem Haus ihrer Angebeteten auf. Als Gegenleistung offeriert die Beschenkte den jungen Männern im Verlauf des Jahres eine selbst zubereitete kleine Mahlzeit. Dabei ist es Brauch, dass sich ein paar Jungs zusammentun, im Wald eine möglichst grosse Tanne freveln, diese schälen und nur den obersten Bitz, etwa in Weihnachtsbaumgrösse, stehen lassen und diesen dekorieren. Auf das Tannli kommt dann noch ein Schild mit dem Namen des Mädchens und dann wird das Teil in aller Nacht und möglichst leise aufgestellt. In manchen Dörfern wird auf dem Dorfplatz ein einziges Tannli für alle Mädchen aufgestellt.
Die gelebten Maibräuche sind sehr vielfältig und je nach Region mit anderem Schwerpunkt ausgeprägt, sie alle aufzuzeichnen würde würde den Blog sprengen.
Selbst der Staat hat irgendwann dem Bedürfnis des Volkes, in den Mai zu tanzen und die Nacht zum Tag zu machen, nachgegeben und den 1. Mai zum Feiertag erklärt. Am so genannten "Tag der Arbeit" kann man sich ausschlafen und von der anstrengenden Nacht erholen. Dieses Mal hat ein heidnisches Fest seine moderne Entsprechung im staatlichen Maifeiertag gefunden, nicht in einem kirchlichen Feiertag.
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