Sonntag, 28. August 2011

Wetterkapriolen

Petrus fordert uns mit seinen Wetterkapriolen schon etwas sehr viel Flexibilität ab.
Mitte Woche tropfte der Schweiss bei 35 Grad am Schatten und heute Morgen sind es gerade noch 6 Grad (Zum Glück hat uns die angekündigte, heftige Gewitterfront verschont).
So haben wir praktisch über Nacht, von der Badehose und Wintermantel gewechselt. Da ist es wohl unumgänglich uns dem Humor von Goethe anzuschliessen.

Goethe nahm's mit Humor:
Lass regnen, wenn es regnen will, dem Wetter seinen Lauf;
denn wenn es nicht mehr regnen will, so hört's von selber auf!

Mittwoch, 24. August 2011

Stelldichein der Wanzen

Ein Schnappschuss der letzten Tage, eine Fruchtwanze und eine Langwanze an verblühtem Lavendel.
Bis vor gut einem Jahr war mir die Vielfalt der Gartenwanzen völlig unbekannt. Beim Begriff Wanzen habe ich am ehesten noch an Bettwanzen oder Abhörwanzen gedacht. In der Zwischenzeit begegne ich ihnen fast täglich im Jura-Garten. 
Auch wenn die Fruchtwanze aus dieser Perspektive fast zum Fürchten aussieht - ist sie für uns Menschen völlig ungefährlich, denn sie ist ein reiner Vegetarier.
Rund 50 Arten haben sich in der Zwischenzeit zu erkennen gegeben und einige Bilder warten noch mit dem Prädikat "Unbekannt" im Archiv.

Sonntag, 21. August 2011

Im Wiederstreit mit der Tierwelt

 
Zwischendurch liegt die Gärtnerin mit den vielfältigen Tiere/Insekten des Jura-Garten im Wiederstreit. So lautet die aktuelle Fragestellung: "Wer darf dieses Jahr die süssen, bereits reifen Trauben ernten?"
- Sind es die Amseln und weitere Vogelarten, die sich noch vor dem Winter  vom strengen Brutgeschäft erholen müssen (es waren in diesem Jahr  immerhin drei Bruten)?
- Sind es die Wespen, die sehr viel Energie für die Insektenjagt benötigen da ihre Jungbrut nur mit viel Eiweissfutter gedeiht?
- Oder sind es die Menschen die diese Pflanzen pflegen und bei Bedarf giessen?
Ich wäre ja der Meinung, dass es für uns Alle reicht - doch wie sollen wir dies den Vöglen beibringen, bei den Wespen wirds noch schwieriger.
Vorerst wird ein Versuch mit ausgedienten CDs gestartet, wir haben einmal gelesen dass dies die "gefiederten Vielfrasse" etwas abhalten soll.

Sonntag, 14. August 2011

Familie Igel

Ein Spaziergang bei Sonnenschein kann schon ganz gut tun, Mutter Igel scheint dies nach den vielen Regentagen zu geniessen. Unsere eher kleine Igelmutter hat unterm Flieder zwei Jungtiere grossgezogen.
Seit Samstag sind auch die Kleinen aktiv unterwegs, unter dem Kirschloorber, hinter dem Chemine können sie geschützt auf Erkundungstour gehen. Und unter den Blättern finden sie bereits die ersten Leckerein.
Kuschelen scheint noch zu ihren Lieblingsbeschäftigungen zu gehören. Die letzte Vollmondnacht haben sie zu einem ausgeprägten Erkundungsang durch den Jura-Garten genutzt. Zuerst hinter der Mutter her die  hinter dem Haus Richtung Jura-Hang unterwegs war, als diese zu schnell unterwegs war - ein unüberhörbares gefiepe. Anschliessend haben die Zwei munter und selbständig den Gartensitzplatz, den Rasen, die Blumenrabatte und den Weiher erkundigt, in raschen Schritten haben sie auch das ganze Haus umrundet. Wie es sich für kleine Kinder gehört mussten Simse und Blumenschalen auch erklommen werden, wobei Aufstiege mutiger getätigt wurden als Abstiege.  Es war ein ganz besonderes Erlebniss, die neugierigen Jungigel dabei zu beobachten, Vollmond sei dank.
Schon herrlich wie selbständig die kleine  Racker schon sind, fleissig werden  Leckereien genascht, ihr Schmatzen ist nicht zu überhören.

Mittwoch, 10. August 2011

"Treulose Tomat" oder "Untreue Tomate"

Das trifft in diesem Jahr wirklich auf den Wettergott zu. (Eine treulose Tomate sein ist eine sprichwörtliche Redensart, die einen wortbrüchigen oder unzuverlässigen Menschen bezeichnet, der Verabredungen oder Zusagen nicht einhält.)
Zum glück reifen Tomaten auch bei launigem Wetter, 8 Grad ist nicht gerede Sommerlich und die warmen Strickjaken haben diesen August hochkonjunktur. Nach dem warmen, trokenen Frühjar ist der nasse, kalte Sommer schon etwas gewönungsbedürftig.

Sonntag, 7. August 2011

Weide für Insekten

Die Insekten scheinen diese Pflanzen- und Farbkombination zu lieben, emsig werden die Blüten angeflogen. Selten habe ich so viele Hummeln, Biene, usw. wie in diesem Sommer beobachtet, ev. hat der warmen Frühling dazu verholfen. Die Schmetterlinge zeigen sich im diesem Jahr eher etwas weniger vielfältig, die scheinen das Aprillwetter im Hochsommer auch nicht zu schätzen.

Donnerstag, 4. August 2011

Herrlicher Aufenhaltsort

Dieser Vierzehnpunkt Marienkäfer hat zeigt "geschmack", eine farblich toll abgestimmter Aufenhaltsort hat er sich ausgesucht; ob er wohl das Zitat von Engelbert Schinkel kennt?


"Leuchtende Farben füllen meinen Tag mit Licht geben neuen Schwung"
© Engelbert Schinkel

Montag, 1. August 2011

Lammas, Schnitterfest, Kornfest

Lammas , Erntefest, Schnitterfest, Kornfest, Lughnasadh ein weiteres Mondfest im Jahreskreis. Dieses Fest liegt genau zwischen der Sommersonnwende und der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche. Es ist eines der ältesten Feste überhaupt und symbolisiert die Wiedergeburt und die Erfüllung, sowie den Überfluss.
Ursprünglich war dieses Fest von Lugh, dem Sonnengott, zu Ehren seiner Ziehmutter, der Erdgöttin, gefeiert worden. Dieses Fest ist daher in seinem Ursprung ein uraltes Fest (ca. 3500 Jahre alt), der Grossen Mutter, der Beschützerin des Ackerbaus und der Ernte
gewidmet. Lammas = "Getreidemutter", "Brotmutter".

Dieses Fest ist eigentlich ein beweglicher Feiertag am 8. Vollmond des Jahres, der jedoch zumeist am 1. August begangen wird. Er markiert den Beginn der Ernte und ist das erste von drei Erntefesten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Getreidevorräte des Vorjahres aufgebraucht, die neue Ernte wird sehnlich erwartet. Auf den ersten Blick ein eher unbekannteres Fest.
Schnitterfest, Kornfest: In der Nacht zum 1. August wird/wurde das Schnitterfest gefeiert. Schnitterfest deshalb, weil zu diesem Zeitpunkt die erste Kornernte eingebracht worden ist. Die Bauern haben also allen Anlass, ein fröhliches Fest zu feiern, denn eine wichtige Etappe in ihrem Anbaujahr ist bewältigt, ein Grossteil der lebenswichtigen Arbeit getan. 
Am Schnitterfest wurde ehemals  rituell Brot aus den ersten Getreidekörnern gebacken, es wurden auch Opfer dargebracht, um die Götter um eine günstige Ernte zu bitten. In manchen Gegenden wurden/werden riesige Holzstösse angezündet und Volksfeste gefeiert.

Die Kräuterernte war seit jeher sehr wichtig (Kräuterapotheke) und viele Kräuter sind in dieser Zeit erntereif. Die Kräuter wurden zu Lughnasad gesegnet. Dieser Brauch hat sich in “Mariä Himmelfahrt” oder “Maria Kräuterweih” am 15. August bis heute gehalten. Es werden Kräuterbuschen mit 7 (oder sogar 77) verschiedenen Kräutern gebunden, an
Prozessionen mitgetragen sowie geweiht, aufgehoben und später in den Rauhnächten rituell verräuchert.


Nationalfeiertag: Der 1. August ist der offizielle Nationalfeirtag der Schweiz. Das Datum begründet sich auf den Bundesbrief aus dem Jahre 1291 der auf anfangs August datiert ist. Dieses Datum ist eng verbunden mit dem Gründungsmythos des Rütlischwurs und Schillers Sage von Willhelm Tell.  Mit Höhenfeuer den Gemeinden und dem individuellen Abbrennen von Feuerwerk (Raketen, Böller, Vulkane etc.) wird die Betroffenheit für weit und nah sicht- und hörbar gemacht. 
Der neueren Zeit entstandene Brauch des "Bauernzmorgens/Brunch auf dem Bauernhof" zum 1. August, erinnert stark an Lammas, Schnitterfest und Erntedank.

Christentum: Mit der Verbreitung des christlichen Glaubens wurde aus Lugh, dem druidischen Gott der Weisheit, Luzifer, der am 1. August vom Erzengel Michael in einem grossen Kampf besiegt und unter Blitz und Donner in die Hölle gestürzt worden sein soll. Dass der August häufig mit Gewittern beginnt, hat man mit dem Toben des Teufels gleichgesetzt.
Der 1. August gilt als sogenannter Schwendtag oder verworfener Tag. Solche Schwendtage galten früher während des ganzen Jahres als Besonderheit und galten als eigentliche Unglückstage. Die Schwendtage stammen aus der Römerzeit und gelten bis heute als äusserst ungünstig für alle Arten von Unternehmungen (Schwarze Tage). Man hat früher an diesem Tage nichts Neues begonnen, ist nicht verreist, hat nicht geheiratet, kein neues Kleidungsstück angezogen.  Viele Lostage fallen auf Schwendtage.